Was ist ein Liegerad?
Per se ist jedes in liegender Position gefahrene Fahrrad ein Liegerad. Die Tretrichtung geht dabei nach vorn oder sogar leicht nach oben. Allerdings gibt es Liegeräder in diversen Ausführungen. Grundlegend unterscheiden wir:
- Lang- oder Kurzlieger
- Bauch- oder Rückenlieger
- ein- oder mehrspurige Liegeräder (darunter die Trikes, siehe weiter unten)
- Velomobile
- Delta- oder Tadpole-Bauweise (Tadpole = engl. „Kaulquappe“)
Ist ein Liegerad gesund?
Unbedingt. Beim Fahren in der liegenden Position bleibt nämlich bei hoher körperlicher Aktivität trotzdem die Wirbelsäule entspannt. Auch entlastet diese Haltung die Schultern, Arme, Handgelenke und nicht zuletzt den Nacken, weil nicht der Kopf für eine gute Sicht nach oben gehalten werden muss (wie auf dem konventionellen Fahrrad). Liegeräder werden fast immer aus gesundheitlichen Gründen angeschafft. Der Oberkörper und das Gesäß ermüden viel weniger. Menschen mit Prostatabeschwerden oder sonstigen unangenehmen Gefühlen im Unterleib genießen ihr Radeln ohne Sattel.
Was ist der Unterschied zwischen einem Liegerad und einem Trike?
Liegeräder sind alle Räder, die im Liegen gefahren werden. Sie können zwei, drei oder vier einzelne Räder haben. Das Trike hat drei Räder, manchmal eins vorn und hinten zwei, häufiger umgekehrt (in der Bauart als Tadpole, siehe oben). Trike heißt auf Englisch Dreirad. Viele, aber längst nicht alle Liegeräder sind als Trikes ausgelegt.
Was baucht ein gutes Liegerad?
Wer Trikes oder sonstige Liegeräder kaufen will, muss sich zunächst für eine der grundlegenden Bauformen entscheiden. Wenn dieser Punkt geklärt ist, geht es um die Mechanik und um den Komfort. Ein Trike lässt sich umfangreich konfigurieren. So kann der Sitz eine Kunststoff- oder Carbonschale, aber auch ein luftdurchlässiges Netzgewebe sein, das sich für lange Touren und sportliche Fahrten gut eignet. Allerdings bieten die festen Schalen aus Carbon oder Kunststoff einen sichereren Halt. Weitere bedenkenswerte Punkte sind:
- Die Sitzneigung sollte unbedingt individuell verstellbar sein. Dieser Punkt gilt heute als Standardmerkmal. Trotzdem lohnt es sich, das Feature vor dem Kauf zu überprüfen.
- An der Gangschaltung solltest Du auf keinen Fall sparen. Trikes werden vielfach mit sehr hohen Trittfrequenzen gefahren. Die Gänge müssen fein abgestuft sein, auch benötigt das Rad recht viele Gänge. Setze am besten auf die besonders wartungsarme, hochwertige und sehr alltagstaugliche Nabenschaltung.
- Trikes haben sehr oft unterschiedlich große Räder vorn und hinten. Überlege Dir die Größenverhältnisse gut. Kleine Räder bis 20? verleihen Deinem Trike zwar mehr Wendigkeit, doch sie brauchen auch eine entsprechend große Übersetzung und fahren sich bei Hindernissen (Bordsteinkante) und auf unebenem Gelände nicht sehr gut. Große Räder machen die Trikes laufruhig und spurstabil. Wenn Du allerdings sehr sportlich fahren möchtest, wirst Du vielleicht doch kleine Räder bevorzugen.
- Achte auf Federung. Auf dem Liegerad nimmt der Körper Stöße und Schläge ganzheitlich auf. Zwar wirken sie nicht vertikal auf die Wirbelsäule, die daher nicht so stark belastet wird wie auf dem konventionellen Rad, doch spürbar wären sie bei einer mangelhaften Federung schon. Es Vollfederungen und auch separate Vorder- und Hinterradfederungen.
- Das vollständig verkleidete Velomobil ist eigentlich ein Gefährt für jedes Wetter. Allerdings wird es so wenig nachgefragt, dass es nur wenige Hersteller als Sondermodell anbieten. Daher ist es deutlich teurer. Wenn es Dein Budget zulässt, überlege Dir, ob diese Variante etwas für Dich wäre.
- Es gibt auch elektrifizierte Modelle und Liegeräder mit Faltmechanismus. Diese sind aber ebenfalls recht teuer.
Wie viel kostet ein gutes Liegerad?
Du kannst ein gutes Trike schon um 1.000 Euro oder sogar etwas günstiger bekommen, aber die etwas besseren Modelle kosten vielfach um rund 1.500 bis 3.500 Euro und auch etwas mehr. Sehr hochwertige Trikes reichen preislich bis in den fünfstelligen Bereich.
Warum soll ich ein Trike kaufen?
Wie schon erwähnt wählen sehr viele Radfahrer*innen diese Bauform aus gesundheitlichen Gründen. Die klassischen Radfahrerschmerzen im Rücken und Nacken sowie am Gesäß entfallen durch die liegende Position. Natürlich sind diese Räder auch sehr cool und können je nach Bauart unter anderem sehr schnell sein.
Weitere Vorteile sind:
- Bei einem Sturz hast Du nur eine geringe Fallhöhe.
- Bei einer Vollbremsung fällst Du garantiert nicht nach vorn über den Lenker, was beim klassischen Rad oft vorkommt und zu den schlimmsten Verletzungen führt.
- In der liegenden Position bietest Du dem Wind weniger Widerstand. Das senkt den Kraftaufwand für höhere Geschwindigkeiten und ist einer der Gründe, warum diese Räder so schnell werden. Wichtig zu wissen: Der Luftwiderstand steigt mit der Geschwindigkeit des Fahrzeugs exponentiell an. Daher spürst Du den Vorteil der geringeren Windangriffsfläche vor allem bei Geschwindigkeiten ab 25 km/h aufwärts.
- Die liegende Position auf dem Rad spricht Deine verschiedenen Muskelgruppen anders an als beim aufrechten Sitz auf einem klassischen Fahrrad. Damit erzielst Du ganz andere Trainingseffekte.
- Studien aus Holland haben ein interessantes Resultat ergeben: Der Ruhepuls ist beim Radeln in liegender Position niedriger als beim aufrechten Sitzen auf einem Fahrrad. Das lässt bei Belastungsspitzen eine höhere Leistung zu.
- Die Trikes sind sehr sichere Räder, sie kippen wie jedes Dreirad praktisch nicht um. Auch ihre Spurtreue ist sehr gut.
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Pfau-Tec Special SILBER 2022 - 26"/24" Wave Rücktrittbremse -
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Liegeräder / Trikes
Auf einem Liegerad nehmen die Radfahrenden eine liegende Position ein. Das ist sehr gesund, weil nicht nur eine winzige Fläche des Körpers (das Gesäß bzw. nur ein kleiner Teil davon) dessen gesamtes Gewicht tragen muss, sondern sich dieses auf den vergleichsweise großen Sitz verteilt. Der Sitz übernimmt damit eine sehr gute Stützfunktion.