Was ist ein Rennrad?
Rennräder sind Fahrräder, die in erster Linie als Sportgerät konzipiert sind, sei es auf der Straße oder auf der Bahn. Ein Rennrad zeichnet sich durch seine leichte Bauweise aus und ist deshalb auf die zum Fahren notwendigen Teile reduziert. Auf Extraausstattungen wie Gepäckträger, Beleuchtung, Fahrradständer oder Schutzbleche wird mit Rücksicht auf das Gewicht bei einem Rennrad bewusst verzichtet. Heutige Rennräder werden aus modernen Materialien hergestellt und kommen damit zumeist auf ein Gewicht zwischen 7 und 9 kg.
Typische Merkmale moderner Rennräder sind die schmalen Felgen und Reifen sowie ein Rennlenker, der auch Bügellenker oder Hornlenker genannt wird und unterschiedliche Griffpositionen erlaubt. Zudem ist ein solcher Rennlenker deutlich schmaler ist als Lenker, die bei anderen Fahrrädern üblich sind.
Rennräder verfügen weder über Schutzbleche, noch über Gepäckträger und besitzen auch keine dafür vorgesehene Aufhängung an der Gabel oder dem Rahmen. Auch das Nachrüsten dieser Teile ist damit durch die Konstruktion vor vorne herein ausgeschlossen. Dynamos oder andere fest montierte Beleuchtungseinrichtungen besitzt ein Rennrad ebenfalls grundsätzlich nicht. Eine batteriebetriebene Fahrradlampe kann aber durchaus nachgerüstet werden.
Da beim sportlichen Fahren ein hoher Flüssigkeitsbedarf entsteht, sind in er Regel ein bis zwei Trinkflaschenhalter am Sitzrohr und/oder am Unterrohr montiert.
Was ist besonders an einem Rennrad?
Bei den normalen Straßenrennrädern wird normalerweise ein klassischer Diamantrahmen verwendet. Für Wettkämpfe ist ein solcher Rahmen nach dem UCI-Reglement sogar vorgeschrieben. Bei Zeitfahrmaschinen gibt es etwas mehr Spielraum, aber auch hier muss der Rahmen die Form eines Dreiecks aufweisen, wenn es in einem Wettbewerb zum Einsatz kommen soll. Mithilfe dieser Bestimmungen soll eine Chancengleichheit zwischen den Kontrahenten hergestellt werden. Allerdings hat das auch zur Folge, dass Innovationen in der Entwicklung verhindert werden.
Als Material für den Rahmen von Rennrädern hat sich im Profisport seit Anfang der 2000er-Jahre Carbon, also kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff, durchgesetzt. Rennräder für den privaten Gebrauch werden dagegen häufig auch aus Aluminium, Titan, Stahl oder einem Mix aus diesen Werkstoffen hergestellt. Jedes dieser Materialien hat sowohl Vor- als auch Nachteile. So ist Stahl beispielsweise besonders preiswert, jedoch auch anfällig für Korrosion. Titan ist dagegen korrosionsbeständig und leicht, aber dafür teuer in der Verarbeitung.
Viele Hersteller haben mittlerweile auch spezielle Rahmen für Frauen im Sortiment. Diese zeichnen sich zumeist durch einen etwas kürzeren Radstand und steilere Sitzrohre aus.
Vorteile eines Rennrads?
Rennräder sind für das sportliche Fahren auf der Straße konstruiert. Sie sind durch und durch auf Schnelligkeit getrimmt und zeichnen sich durch geringes Gewicht aus. Die Reifen von Rennrädern sind extrem dünn, weshalb ein Rennrad, anders als ein Mountainbike, nicht abseits von befestigten Straßen gefahren werden kann.
Auch die Haltung des Fahrers wird durch die Form des Rades auf Schnelligkeit optimiert. Zu diesem Zweck ist der Lenker des Rennrads nach unten geschwungen und der schmale Sattel wird in aller Regel höher als der Lenker eingestellt. Auf diese Weise erreicht der Fahrer eine waagrechte bzw. nach vorne geneigte Haltung, wodurch er einen möglichst geringen Luftwiderstand bietet. Auch die Kraftübersetzung wird durch diese Haltung optimiert. Das ist ideal für Radsportler, jedoch nichts für Menschen, die unter Rückenproblemen leiden.
Bei einem Rennrad handelt es sich um ein hochspezialisiertes Sport- bzw. Trainingsgerät, weshalb ein solches Rad nicht empfehlenswert für Fahrrad-Anfänger ist. Wenn Du ein noch unerfahrener Radler bist, solltest Du Dich langsam herantasten und wenn Du Rückenprobleme hast oder gerne abseits der Straße fahren möchtest, ist vielleicht ein anderer Fahrradtyp die bessere Wahl, etwa ein Trekkingrad, ein Citybike oder ein Mountainbike.
Was braucht ein gutes Rennrad?
In der folgenden Liste verraten wir Dir, worauf es bei einem guten Rennrad ankommt:
- Leichter Rahmen: Ein Rennrad sollte einen leichten Rahmen besitzen, um mit dem geringen Gewicht das sportliche Fahren zu unterstützen.
- Schmale Reifen: Die Reifen eines Rennrads haben üblicherweise eine Breite im Bereich von 23 mm bis 25 mm. Man findet jedoch auch Reifen mit 28 mm. Diese sind dann sogar in geringem Umfang geländegängig, da sie für mehr Grip und Sicherheit sorgen.
- Keine Federung: Rennräder verzichten im Gegensatz zu Mountainbikes in der Regel auf jegliche Federung, da sie ohnehin bevorzugt auf glattem Untergrund gefahren werden und daher diesen zusätzlichen Komfort nicht benötigen. Falls Du aber dennoch etwas mehr Flexibilität an Deinem Rad möchtest, kannst Du stattdessen auf ein Modell mit einem nachgiebigeren Rahmen ausweichen und breitere Reifen verwenden.
- Mehrere Gänge: Die meisten Rennräder verfügen vorne über zwei Kettenblätter und bis zu 11 Gänge hinten, woraus sich insgesamt 22 Gänge ergeben. Die Gangvielfalt erleichtert es dem Fahrer unterschiedliche Höhenprofile zu überwinden und dabei seinen bevorzugten Schwierigkeitsgrad selbst zu wählen.
Wie viel kostet ein gutes Rennrad?
Ein gutes Rennrad kostet ungefähr 1.600 Euro. Für diesen Preis bekommt man von den meisten bekannten Herstellern bereits einen angemessenen und leichten Aluminiumrahmen sowie Disc-Bremsen und eine hochwertige Schaltgruppe mit 2 × 11 Gängen.
Insgesamt ist die Preisspanne bei Rennrädern aber enorm und reicht von einfachen Fitnessbikes ab 300 € bis zu Hightech-Profirennrädern, die jenseits der 10.000 €-Marke liegen.
Doch davon solltest Du Dich aber nicht abschrecken lassen. Garantiert findest Du auch in den unteren Preisklassen ein solides Bike, das Deinen Ansprüchen genügen wird. Als Faustregel kann man jedoch festhalten: Wenn Du mehr Geld für Dein Rennrad in die Hand nimmst, bekommst Du ein Bike mit weniger Gewicht, besseren Antriebskomponenten, höherer Steifigkeit und einem robusteren und komfortableren Rahmen.
Warum soll ich ein Rennrad kaufen?
Ein Rennrad ist die richtige Wahl, wenn Du mit dem Rad trainieren und Sport treiben willst. Keine andere Fahrrad-Variante rollt so sanft und flüssig über asphaltierte Straßen wie das Rennrad. Es bietet dem Fahrer ein nahezu schwebendes Fahrgefühl. Die federleichte und aerodynamische Konstruktion in Verbindung mit einer idealen Haltung machen zudem extrem hohe Geschwindigkeiten möglich, die mit purer Muskelkraft erreicht werden. Wenn Du einmal auf den Geschmack gekommen bist, wirst Du Dein Rennrad nicht mehr missen wollen – der Suchtfaktor ist enorm!
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